FLORIM-Werksbesuch

… es geht wieder nach Italien !

Großformatige Fliesen erfahren bei unseren Kunden , die unsere Fliesenausstellungen in Iserlohn und Essen besuchen, einen immer größeren Zuspruch. Wir haben daher unser Angebot an XXL-Fliesen im Format 1,20×2,40m und 1,20×1,20m in der letzten Zeit ständig mit aktuellen Designs ergänzt. Vor wenigen Tagen bekamen wir die Möglichkeit,  das nur wenige Monate alte Werk für Magnum-Fliesen der FLORIM-Gruppe in Italien zu besichtigen. Ein Angebot, das wir nur allzu gerne annahmen, da bislang nur wenige Werke, die Fliesen im XXL-Format herstellen, Einblicke in die Produktion zulassen. Wir machten uns also mit einigen Kollegen aus unserer Zentrale und einigen Profikunden am Morgen des ersten Novembers auf den Weg nach Amsterdam-Schiphol, um mit dem KLM-Flug KL-1591 nach Bologna zu fliegen. Von dort brachte uns ein Bus nach Fiorano in der Reggio Emilia, einem wichtigen Zentrum der italienischen Fliesenindustrie. Der Hauptsitz und das Stammwerk der FLORIM-Gruppe, die einen weiteren Produktionsstandort in Mordano bei Imola/Italien und eine Produktion in Clarksville in Tennessee /USA unterhält, befindet sich ebenfalls  in dieser Region. Hier wurde vor wenigen Jahren die eindrucksvolle FLORIM-Gallery eingeweiht – ein gigantischen Ausstellungskomplex auf 9000 qm, in dem nicht nur alle Marken der Gruppe wie Floor Gres, Cerim, Rex Ceramiche, Casa Dolce Casa etc. großzügig präsentiert werden und Schulungen stattfinden, sondern auch Events abgehalten werden. In der Gallery bekamen wir zunächst eine kurze Einführung in die Entwicklung der FLORIM-Gruppe, die 1962 von Giovanni Lucchese, dem Vater des heutigen Präsidenten der Gruppe Claudio Lucchese,  gegründet wurde und inzwischen zum viertgrößten Fliesenproduzenten in Italien mit einem Umsatz von mehr als 425 Millionen Euro (Stand 2017) und über1400 Mitarbeitern aufgestiegen ist.

Florim-Gallery in Fiorano
Besuch der Florin Gallery in Fiorano

Neue Serien bei FLORIM

Danach wurden uns die neusten Serien der Marke Floor Gres vorgestellt:  Die Serie „Airtech“, die sechs Steinoptiken in verschiedenen Grautönen abbildet und in zwei Stärken in unterschiedlichen Formaten erhältlich ist sowie die Serie „Stontech 4.0“, die sechs Marmor- und Steinoptiken modern interpretiert und zahlreiche Dekoroptionen anbietet. Hier ist uns besonders die neue „Stonetech 4.0 Canneté“- Oberfläche aufgefallen, die eine in den Stein gefräste Rillenstruktur imitiert, aber dennoch eine weiche Haptik aufweist. Das Highlight der Neuheiten-Präsentation waren natürlich die neuen Floor Gres Magnum Fliesen. Diese Fliesen im XXL-Format (bis zu 1,60×3,20m (!!)) ergänzen alle aktuellen Serien. Auf unserem Rundgang durch den riesigen Ausstellungsbereich der FLORIM-Gallery sahen wir aber auch noch andere Highlights – hier ein paar Eindrücke :

Neuheiten bei Floor Gres
Das Angebot an Fliesen im Magnum-Format wird immer größer
Perfekte Fliesen-Präsentation in der Florim Gallery
exklusive Marmoroptiken in der Florim-Gallery
XXL-Fliesen in chromatischen Farben in der Florim Gallery
Präsentation einer schlichten Betonoptik in der Florim-Gallery
Präsentation einer perfekten Naturstein-Imitation in der FLORIM-Gallery
Eindrucksvolle Natursteinoptik in einer Küche in der Florim-Gallery
Terrazzo-Optik Übersicht in der Florim Gallery

Fliesenproduktion 4.0

Nach dem Mittagessen in der FLORIM-Gallery machten wir uns auf den Weg in das ca. 110 km entfernte Mordano bei Imola, wo die FLORIM-Gruppe vor Kurzem das größte und modernste Werk für XXL-Fliesen errichtet hat. Auf einer sehr informativen Führung durch das Werk lernten wir den Produktionsprozess der riesigen Fliesen kennen und erfuhren einige Besonderheiten der Herstellung der Megaformate. Wir waren beeindruckt von der Sauberkeit und der im Vergleich zu anderen Werken, die wir bereits kennenlernen durften, leisen Geräuschkulisse, die in der Produktion herrschte. Auch die installierte Ofenanlage ist bemerkenswert, da die Öfen so extrem gedämmt sind, dass man beim Vorbeigehen die enorme Hitze von über 1200 Grad fast nicht spürt. Dadurch geht kaum Energie verloren und die ganze Produktion ist sehr effizient. Optimiert ist ebenfalls der Verpackungsprozess. Hier werden die neusten Roboter eingesetzt. Diese bewegen die schweren keramischen Tafeln mit Leichtigkeit und bereiten sie für die Weiterverarbeitung vor. In einem anderen Teil der Werkshalle konnten wir die Polierstraße bestaunen. Hier werden mit Stahlbürsten in unterschiedlichen Härten die Großtafeln soweit bearbeitet, bis die Oberfläche in dem erwünschten Glanzgrad erstrahlt. Scanner und Sensoren überwachen dabei jeden Bearbeitungsschritt. Als die Werksbesichtigung endete, wurde uns bewusst, dass wir gerade einen Einblick in die neuste Generation der Fliesenproduktion bekommen hatten.

Produktion von großformatigen Fliesen
Wir besichtigen das FLORIM-Fliesenwerk für großformatige Fliesen in Mordano
FLORIM Fliesenproduktion in Mordano
effiziente Ofenanlage im MAGNUM-Werk in Italien
Roboter heben die schweren Tafeln im Fliesenwerk
Abendessen im Restaurant Montana in Maranello
Während des Abendessens in dem bekannten Restaurant „Montana“ in Maranello, das nur unweit der Teststrecke des Autobauers Ferrari liegt und mit vielen Andenken an berühmte Rennfahrern und anderen bekannten Persönlichkeiten dekoriert ist, waren die Eindrücke des Tages und die Möglichkeiten dieser Fliesenfabrik 4.0 noch lange ein Gesprächsthema.

Belle Ore A Bologna

Bevor wir am nächsten Tag unseren Rückflug nach Amsterdam antraten, nutzten wir noch die letzten Stunden in Italien, um die Innenstadt von Bologna zu erkunden. Wir waren schon öfters in Bologna, um die weltgrößte Fliesenmesse Cersaie zu besuchen, aber leider war während der Messe nur wenig Zeit übrig, um die schöne Innenstadt der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna zu besuchen. Wir starteten unsere kleine Sight-Seeing Tour im historischen Viertel von Bologna, wo sich die wichtigsten Straßen und Sehenswürdigkeiten befinden. Der zentrale Platz in der Altstadt ist die weitläufige „Piazza Maggiore“, an der beeindruckende Palazzi stehen. Diese imposanten Bauwerke dienten einst den politischen Machthabern als Residenzen. Heute befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants, schöne Boutiquen und Institutionen in den Gebäuden. Von dem Platz aus ging es zunächst in die angrenzende weltberühmte Basilica di San Petronio. Die Kirche ist dem Bischof San Petronio, dem Schutzpatron der Stadt geweiht. Ursprünglich sollte das Gebäude größer werden als der Petersdom in Rom, doch der Bau, der 1390 begonnen wurde, wurde nie wirklich fertig. In dem gotischen Innenraum befindet sich die bekannte Dante Darstellung „Inferno“ von Giovanni da Modena. Ein Bild, das sehr umstritten ist. Auf das Kunstwerk wurden schon mehrfach Anschläge geplant und daher wird es von bewaffneten Garden streng bewacht.

Die Kirch San Petronio am Piazza Maggiore in Bologna
Besichtigung der San Petronio Kirche während unserer FLORIM-Werkstour
Unter den Arkaden in der Innenstadt von Bologna
Nach dem Besuch der Basilika ging es unter den Arkadengängen, den „Portici“, die die Fußwege der Stadt auf einer Länge von 40km überspannen, zu der ältesten Universität der westlichen Welt. Die historische Universität wurde bereits 1088 von Studenten für Studenten gegründet. Das Universitätsgebäude „Archiginnasio“ wurde 1563 errichtet und war Sitz von zwei Fakultäten: Eine für Rechtswissenschaften und eine für Natur- bzw. Humanwissenschaften. Die Gänge und Flure zu den Hörsälen werden von zahlreichen Familienwappen der Professoren, Studenten und Studentenvereinigungen verziert. In dem alten Hörsaal der Medizin, dem „Teatro Anatomico“, der wie ein Amphitheater angelegt ist, kann sogar noch der Seziertisch bestaunt werden.
In den Gängen und Fluren vor den Hörsälen in der alten Universität von Bologna sieht man reich verzierte Familienwappen
Seziertisch im Teatro Anatomico in der alten Universität von Bologna
Wir setzten unser Bologna-Besuchsprogramm mit einem Spaziergang durch das wuselige Viertel Quadrilatero fort. In diesem ehemaligen Marktviertel befinden sich heute viele Delikatessgeschäfte, die leckere Spezialitäten wie die Tortellini Nudeln oder die Mortadella Wurst anbieten und Gastronomiebetriebe, die zum Verweilen einladen. Der obligatorische Fotostopp an den „Due Torri“ an der Porta Ravegnana durfte natürlich auch bei uns nicht fehlen.  Das Wahrzeichen Bolognas besteht aus dem 97,2m hohen Turm „Torre Asinelli“ und dem nur 47m hohen „Torre Garisenda“ und weist eine extreme Schieflage auf. Auf der belebten Einkaufsstraße „Via Rizzoli“ ging es zu der Piazza del Nettuno auf der der Neptunbrunnen „Fontana del Nettuno“steht. Die bronzene überlebensgroße Neptunstatue des Brunnens wird von den Einwohnern Bolognas liebevoll-spöttisch „Il Gigante“ – der Riese genannt. Den Dreizack des Riesens nahm später die italienische Automarke Maserati als Inspiration für ihr Logo. Nach ein wenig Dolce Vita auf der Piazza ging es wieder zu unserem Bus, der uns zum Guglielmo Marconi Flughafen brachte, wo unser Flugzeug nach Schiphol um 17.25 Uhr pünktlich startete. Nach dem zweistündigen Flug landeten wir wieder sicher in der niederländischen Hauptstadt und traten mit vielen neuen schönen Eindrücken unseren Heimweg an.
Unterwegs in der Altstadt von Bologna
Köstlichkeiten in Bologna : frische Tortellini
Feinkostladen in der Altstadt von Bologna
Die Due Torre sind das Wahrzeichen der Stadt Bologna
Der Neptunbrunnen auf dem Piazza Nettuno ist der Treffpunkt in der Altstadt von Bologna

Grazie per l`ospitalità e l`amicizia

Wir möchten uns bei der Firma FLORIM und deren Mitarbeitern, die uns unterstützt und die Fahrt ermöglicht haben, noch einmal für die herzliche Gastfreundschaft, für die interessante Werkstour und die schönen Stunden in Bologna bedanken.